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Helga Blohm Dynastie - Bastard

Artikel 122 VON 124
Zoom
Psychodelicpunk
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Ich habe noch nie eine Band gehört, die dermaßen vielfarbig und waghalsig, aber auch durchdacht und bei Bewusstsein, auf nur einem Album so viele Musikstile verwendet und dabei Lieder hervorzaubert, zelebriert und wütet, die nicht nur mal eben so hörbar sind, sondern die von einer verrückten und gleichzeitig geordneten Macht (an-)getrieben sind, dass man verstört, begeistert, hypnotisiert und manchmal bloß fassungslos, aber glücklich, zurückbleibt. Um Missverständnissen vorzubeugen, die Songs sind eingängig! Dass was die Blues Explosion, besonders auf ihrer letzten LP, mit Funk, Blues und Punk taten, das vollbringt die HBD mit Folk, Country, Punk, Sixties-Psychedelic, Hardcore, Kraut und „Filmmusik“. Man könnte es die NEUE MODERNE der SubMUSIK nennen, oder Weird Artpop, oder Psychodelicfolkpunk! Es ist gar nicht einfach, und vielleicht ist es sogar falsch, die Platte in Worte zu fassen, aber irgendwie muss-will man ja von ihr erzählen. Gleich beim Opener „12 o´clock“ kribbelt mir die Kopfhaut, da er sich anfühlt, als bestiege man weit nach Mitternacht mit dem Paten persönlich eine Badewanne. Oder „Cotton Candy“, dass auch von The Pretty Things“ geschrieben worden sein könnte, wenn da nicht auf einmal der an „Bro Hymn“ (Pennywise) erinnernde Basslauf einschießen würde. „Scream forever“ dagegen ist wütend und verrückt, als ob finsteräugige Teenager nicht wissen, ob sie zum Verweigern lieber Bluespunk, Grindcore oder Hardcore hören wollen. Apropos Bluespunk, Einflüsse von den Oblivians oder Sex Gods sind genauso zu hören, wie Irish Folk oder Klangexperimente die an die Einstürzenden Neubauten erinnern. „Barbwire Zone“ ist eine solche sich mehrmals verändernde Klangreise, er ist unglaublich einzigartig und mein absoluter Lieblingssong. Beendet wird die 11 Song-LP mit einem eher fröhlichen-folkigen Kneipenlied, dass nicht lange brauchen wird, bis es jeder Trunkene mitsingen kann: „Forget it!“. Dj Cramér

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